Prof. Dr. Hüther an der Bio-Landschule und in der Gemeinde Langenwetzendorf

 

[Ute Flamich / 13.06.13 / OTZ]
Begleitprogramm-Team Ostthüringen des Thüringer Bildungsmodells „Neue Lernkultur in Kommunen“
Langenwetzendorf. Das Begleitprogramm-Team Ostthüringen des Thüringer Bildungs­modells „Neue Lernkultur in Kommunen“, nelecom genannt, besuchte gestern wichtige Akteure und Partner in Ostthüringen. Die erste Station der Be­sucher mit dem renommierten Neurobiologen Gerald Hüther in ihren Reihen war die Bio-Landschule in Langenwetzendorf.

Zunächst allerdings begaben sich Schulleiterin Monika Groll-Mohr, der Langenwetzendorfer ­Bürgermeister Kai Dittmann (CDU), einige Lehrer, Schüler und die fünf Mitarbeiter des ­nelecom-Begleit-Teams auf den Weg zur Begegnungsstätte des Ortes. Auch dort, in dem erst kürzlich energetisch sanierten und barrierefrei umgebauten Objekt, werde in der Gemeinde nelecom gelebt. An diesem Ort kommen junge und alte Leute sowie Menschen mit und ohne Behinderung zusammen, informierte der Bürgermeister. „Sogar Senioren aus der Stadt, vom Diakonieverein Carolinenfeld in Greiz, sind des ­öfteren zu Gast“, sagte er.

„So wie Sie erzählen, ist die Begegnungsstätte ein Haus, wie man sich die Mehrgenerationen-Häuser immer vorgestellt hat“, sagte Gerald Hüther. „Ich bin mir sicher, dass sich die Bundesregierung und Frau von der Leyen, die das Mehrgenerationenhaus-Programm ja mal in Gang setzten, dessen Umsetzung so gewünscht hätten. Diese Begegnungsstätte ist eine der wenigen Orte, die ich gesehen habe, an denen sich mittlerweile alles selbst organisiert.“

Wertschätzung und Impulse geben

„Wir sind heute zu Ihnen gekommen, weil wir zwei Inten­sionen miteinander verbinden möchten. Zum einen ist uns die Wertschätzung der nelecom­Akteure ganz wichtig. Zum anderen haben wir das Anliegen, dass diese Akteure für ihre tagtägliche Arbeit Impulse aus erster Hand erhalten“, sagte seinerseits Steffen Jacobi, Regional­koordinator des nelecom­Begleit-Teams.

Erste Impulse, erste Ideen gab es von Gerald Hüther, nachdem die Neuntklässler Erik Krüpfganß und Tobias Neubert über ihre Projektarbeitsprüfung (PAP) berichteten. In dieser setzen sie sich mit der Geschichte des Computers auseinander, beziehen bei ihrer Arbeit Senioren mit ein. So fragten die Jugend­lichen unter anderem ältere Menschen, was diese über Computer wissen, welche Programme sie nutzen und wurden teilweise von den Schülern auch im Umgang mit PCs geschult. „Wir haben zum Beispiel einer Frau, deren Tochter in Australien lebt, gezeigt, wie sie über Skype mit ihr kommunizieren kann“, erzählte Tobias Neubert und hörte gespannt zu, was der Neuro­biologe dazu zu sagen hatte: „Ich würde mir wünschen, dass dieses Projekt, bei dem junge Leute ihr Wissen an ältere vermitteln, weiter wächst und eine eigene Dynamik bekommt. Nun ist meine Frage, ob ihr euch vorstellen könntet, euch zusammenzutun und so etwas wie eine Schüler-Genossenschaft gründet. So könntet ihr euer Wissen quasi als Dienstleistung anbieten und damit gleichzeitig noch etwas Geld verdienen“, sagte er und ergänzte: „Wir müssen lernen, die Kinder und Jugend­lichen zu ermutigen, sich selbstständig zu beschäftigen. Wir müssen uns fragen, wie wir sie selbst wieder zu Akteuren machen können. Sie müssen spüren, dass wir ihnen etwas zutrauen, dass sie mit einem Talent, einer Begabung, ihrem Können irgendetwas besonderes machen können und damit der Gemeinschaft etwas zurückgeben“, sagte er, der mehr als drei Stunden in Langenwetzendorf verweilte, sich dort über die vielfältigen nelecom-Aktivitäten der Gemeinde und Bio-Landschule aufklären ließ.

Danach ging es für Hüther und das Team weiter in die Kindertagesstätte „Am Schreberweg“ in Gera. In der Stadt referierte er schließlich um 17 Uhr im Clubzentrum „Comma“ zum Thema „Wie Lernen und Potenzialentfaltung bei Kindern und Jugendlichen in der Kommune gelingen kann!“

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