Eigentlich waren wir dabei, weil uns das Thema Nachhaltigkeit bewegt und es immer interessant ist, wie auch andere Schulen nachhaltiges Arbeiten in in den Schulalltag einfließen lassen. Außerdem wollten wir mehr über die Organisation einer Schülerfirma erfahren.
Drei Schüler aus unserer Klasse 8 arbeiteten aktiv in den Workshops und nahmen zahlreiche Ideen und Gedanken mit.
Mehr über die Veranstaltung im nachfolgenden Zeitungsartikel.
[Tino Zippel / 12.09.12 / OTZ]
Regionaler Einkauf, kurze Transportwege und Energiesparen gehören zu den Erfolgsfaktoren.
Zeulenroda-Triebes. Sie mixen Naturfarben aus Quark und Salmiak und helfen dabei, eine Kirche zu restaurieren. Und ganz nebenbei lernen sie, wie ein Unternehmen funktioniert. Julia König und Paul Wohlfeld leiten die Schülerfirma „Jencolor Design“ am Staatlichen Berufsschulzentrum Jena-Göschwitz, die nun noch nachhaltiger wirtschaften möchte.
Deshalb zählte die Führungscrew gestern zu den Teilnehmern an einem Kongress Thüringer Schülerfirmen im Bio-Seehotel Zeulenroda. Sie wollten lernen, was es im Konkreten heißt, nachhaltig zu wirtschaften. „Nachhaltige Schülerfirmen wollen nicht nur wirtschaftlich erfolgreich sein“, erläutert Anke Schröpfer, Leiterin der Arbeitsgruppe „Nachhaltig wirtschaftende Schülerfirmen“. „Sie verfolgen auch ökologische und soziale Ziele.“
Zu jenen gehört es, die Produkte, deren Herstellung und den Betrieb so zu gestalten, dass die Natur möglichst wenig Belastung erfährt. Das fängt an beim regionalen Einkauf und hört bei der energiesparenden Produktion noch nicht auf. „Aber es geht auch darum, die sozialen Kompetenzen der Schüler zu stärken und global vernetztes Denken zu fördern“, sagt Schröpfer, die Vertreter von zehn Schülerfirmen in Zeulenroda-Triebes begrüßte.
Gemeinsam erarbeiteten die Schüler eine Liste von Kriterien, die nachhaltiges Arbeiten charakterisieren. Sie soll als Leitfaden helfen, weitere der 80 Thüringer Schülerfirmen an die Nachhaltigkeitsprinzipien heranzuführen. „Wer schon im Schüleralter damit umgehen lernt, wendet die Leitsätze vielleicht auch später in seinem Unternehmen an“, sagt Schröpfer. „Schließlich können wir es uns nicht mehr leisten, Ressourcen wie vor 20 Jahren zu verschwenden.“
Und so tauchen im Kriterienkatalog Tipps auf wie der sparsame Umgang mit Energie, das Vermeiden langer Transportwege oder die klassenübergreifende Nachwuchssuche.
„Wir sind gespannt, welche der Anregungen sich umsetzen lassen“, sagt Julia König von „Jencolor Design“. Denkbar sei beispielsweise, bei der Auswahl noch mehr auf ökologische Farben zu achten, meint die junge Geschäftsführerin.
Aber auch eine Schule, die noch keine Schülerfirma hat, holte sich Anregungen auf dem Kongress: Die Bio-Landschule Langenwetzendorf setzt schon in ihrem Konzept auf eine Erziehung zur Nachhaltigkeit. Was liegt da näher, als auch eine nachhaltige Schülerfirma zu initiieren, die sich etwa in der Schulspeisung einbringt.