Sechst- und Neuntklässer der Bio-Landschule Langenwetzendorf gestalten eine Australien-Projektwoche mit Leckereien der australischen Küche und Bumerang – und alles in zwei Sparchen, Deutsch und Englisch. Zum ersten Mal gibt es ein solches bilinguales Projekt in der Schule.
Man nehme: 250 Gramm Hackfleisch, eine Zwiebel, einen Esslöffel Mehl, zwei Esslöffel Worcestersoße, Salz und Pfeffer, einen Esslöffel Butter, ein Ei und 250 Gramm Blätterteig. Aus diesen Zutaten entsteht ein meat pie, ein Hackfleischtörtchen. Diese Leckereien sind besonders in der australischen Küche ein beliebtes Fast-Food.
Doch nicht in Australien, sondern in der Bio-Landschule Langenwetzendorf gab es gestern frische und noch ganz warme meat pies zu naschen zumindest für die Schüler der sechsten und neunten Klasse und ihre Lehrer. Denn die veranstalteten seit vergangenem Montag bis gestern eine Unterrichtsprojektwoche zum Thema Australien.
Damit sich die Schüler nicht nur mit der australischen Kultur, dem Land und den Leuten beschäftigen, sondern auch mit der Landessprache Englisch, ist der Unterricht teilweise bilingual durchgeführt worden. Das ist das erste zweisprachige Projekt an unserer Schule, sagte Schulleiterin Monika Groll.
Im Laufe der Woche arbeiteten die Sechst- und Neuntklässler gemeinsam in drei verschiedenen Arbeitsgruppen. In den Unterrichtsfächern Geografie, Biologie, Kunst, Physik, Mathematik, Technik, Musik, Sport, Deutsch und Englisch wurde die Projektwoche mit einbezogen. So errechneten die Kinder unter anderem im Physikunterricht, wie ein Bumerang geformt sein muss, damit er fliegt und bei korrektem Wurf wieder zurückkommt. Das Bumerang-Werfen probierten die Schüler gestern gleich selbst aus auf der Wiese hinter der Schule, wohl wissend, dass es besonders die Ureinwohner Australiens, die Aborigines, sind, die für die Verwendung von Bumerangs in ihrer Jahrtausende alten Geschichte und bis in die Gegenwart bekannt sind. Nach dem Ausprobieren des selbst gebastelten Wurfholzes ging es wieder zurück in die Unterrichtsräume. Jetzt standen der Ayers Rock, das Great Barrier Reef und die vielfältige Tierwelt auf dem Programm. Die Neuntklässer erzählten vom großen Inselberg aus Sandstein, die Schüler der sechsten Klasse sprachen von Kängurus, Koalas und Co.
Damit die Kinder noch einen abschließenden Einblick in den Kontinent am anderen Ende der Welt bekommen konnten, ging es gestern Abend ins australische Outback. In den Flieger brauchten die Kinder dafür aber nicht steigen. Vielmehr fuhren sie mit dem Auto nach Plauen zu der Veranstaltung Australien Abenteuer Outback von Michael Fleck.
Im Laufe der Projektwoche lernten die Kinder nicht nur das Land down under kennen. Sie mussten auch lernen, im Team zu arbeiten, zu diskutieren, das gemeinsame Miteinander für alle gut zu gestalten. Das hat sehr gut geklappt und ist sicher auch für die Schüler eine tolle Erfahrung gewesen, sagte Monika Groll.
(Ute Flamich / OTZ / 26.03.2010)