Keine Greizer, sondern die Langenwetzendorfer Regelschule suchte sich das Bio-Seehotel für eine Kooperation heraus. Der Grund ist einfach. Schon seit langem engagieren sich die Langenwetzendorfer für Umweltschutz und Nachhaltigkeit.
Zeulenroda/Langenwetzendorf. Für die Landrätin ist genau dies der Beitrag zur Nachhaltigkeit: Kindern, Jugendlichen und Unternehmen hier in der Heimat eine Zukunft zu bieten. Alle sind deshalb die Gewinner, betonte Martina Schweinsburg (CDU) gestern Mittag zur Unterzeichnung zweier weiterer Kooperationsverträge zwischen Schule und Wirtschaft. Mittlerweile die Verträge Nummer 44 und 45 im Landkreis Greiz.
Als die Konferenzteilnehmer der 3. Arena für Nachhaltigkeit gerade zur Mittagspause strömten, fanden sich die vier beteiligten Partner im Blitzlichtgewitter wieder. Das Bio-Seehotel Zeulenroda und die Greizer Druckerei und Buchbinderei Ernst Tischendorf fixierten ihre Zusammenarbeit mit der Bio-Landschule Langenwetzendorf im Beisein des Schulträgers Landkreis Greiz.
Langenwetzendorfs Bürgermeister Kai Dittmann (CDU) nutzte ebenfalls den Augenblick, um seine Freude und seine Unterstützung zu signalisieren. Die Verantwortung für die Zukunft bestehe darin, dass Unternehmen Jugendliche für sich begeistern und ihnen gleichzeitig bei der Wahl des Berufsfeldes helfen. Davon profitieren am Ende alle, ist Dittmann überzeugt. Die Attraktivität der Städte und Gemeinden werde ja meist an der Infrastrukturentwicklung festgemacht. Aber was, fragt Dittmann, nütze diese am Ende, wenn Jugendliche in der Region keine Zukunft sehen.
Die Langenwetzendorfer Regelschule hat bereits einen Vertrag mit dem Fenster- und Türenhersteller Wertbau in Daßlitz. Warum sich jetzt das Bio-Seehotel noch anschließt, erklärt Direktor Hasert so: Für uns ist es immer wichtig, die Verbindung zur Region zu suchen. Mit der Bio-Landschule habe man ja schon seit fast vier Jahrten das Projekt der Bio-Koch-Kids etabliert. Dies werde jetzt weitergeführt und nochmal intensiviert. Die eigene Nachwuchssicherung fürs Unternehmen spiele genauso eine wichtige Rolle.
Arbeit mit jungen Leuten liegt auch dem Greizer Druckereiinhaber Christian Tischendorf sehr am Herzen. Zu zeigen, was überhaupt in der Region möglich ist und welche Anforderungen die Unternehmen an Berufseinsteiger stellen, könne nicht genug kommuniziert werden. Deshalb sei der Kontakt zu den Schulen besonders wichtig. Dass er sich die Langenwetzendorfer und keine Greizer Schule ausgesucht hat, begründete Tischendorf mit dem Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit, für das sich Schule und Druckerei seit längerem engagieren. Beide kennen sich zudem als treue Arena-Mitstreiter. Da lag das nahe, meint Tischendorf.
Die beiden Kooperationsverträge sind teils individuell zugeschnitten, teils aber auch identisch. Neben der Absicht zur Nachwuchsgewinnung und zur Hilfe bei der Berufsorientierung wollen Bio-Seehotel und Druckerei beispielsweise bei der Gestaltung des Hauswirtschafts- bzw. des Wirtschaft-Recht-Technik-Bereiches der Schule helfen.
Schulleiterin Monika Groll und Bürgermeister Kai Dittmann informierten am Rande, dass man sich am neuen Thüringer Bildungsmodell nelecom Neue Lernkultur in Kommunen beteiligen wolle. Es ergänzt die eigenverantwortliche Schule noch um die Dimension Kommune. Die Bewerbung um eine Förderung werde gerade vorbereitet.
Steffen Beikirch / 17.04.10 / OTZ