Die Besuchsmöglichkeiten bei zahlreichen Firmen der Region nutzten unsere Schüler auch in diesem Jahr bereitwillig. Hier ein Artikel aus der OTZ (Ute Flamich / 17.03.11 / OTZ ).
„Vor vier Jahren ging es schleppend los. Jetzt hat sich der Tag der Berufe schon etwas etabliert“, sagte Stefan Scholz, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Gera. Noch nie hätten sich im Bereich der Agentur für Arbeit Gera so viele Firmen beteiligt wie in diesem Jahr.
Langenwetzendorf/Zeulenroda. „Werde einen Ferienjob aushandeln“, schrieb gestern der zwölfjährige Dominik Hilpert von der Bio-Landschule in Langenwetzendorf auf einen Teilnahmebogen der Bundesagentur für Arbeit. Die hatte gestern in Thüringen zum vierten Mal zum „Tag der Berufe“ eingeladen. Im Amtsbezirk der Agentur für Arbeit Gera beteiligten sich 60 Arbeitgeber, sagte Stefan Scholz, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Gera.
Dominik Hilpert hatte sich dafür entschieden, hinter die Türen der Langenwetzendorfer Albert GmbH zu schauen. Die Firma ist seit mehr als 20 Jahren in verschiedenen Bereichen der Metallverarbeitung und des Maschinenbaus tätig und bildet Maschinenbauer aus.
Von Heike Albert, die in dem Familienunternehmen als Sekretärin tätig ist, bekamen Dominik Hilpert, Daniel Weiß (13) von der Regelschule Berga, Steve Anders (12) von der Tannaer Regelschule sowie Ralf Morgenroth (13) und Sebastian Werner (12) von der Bio-Landschule Langenwetzendorf eine Führung durch die Produktionshallen. Dabei wurde nicht nur über die Maschinen, die CNC-Bearbeitung, Stahlbau und Co. gesprochen, sondern auch über die Eigenschaften, die ein Bewerber für den Beruf mitbringen sollte. „Man sollte Mathe, Physik und räumliches Denken können“, sagte Dominik Hilpert und gab zu, dass die beiden Schulfächer nicht ganz so seine Sache sind.
„Ich habe heute viel über Metallbau erfahren. Das Einstellen am Computer bei den Fräsen fand ich am interessantesten“, sagte Daniel Weiß, der gemeinsam mit seinem Vater nach Langenwetzendorf gekommen war. „Ich fände es schön, wenn es mehrere solcher Möglichkeiten für die Kinder gäbe, in Betriebe reinzuschauen“, sagte Steffen Weiß. Die Schüler haben am Vormittag Schule und man habe gar nicht die Zeit, sich in mehr als zwei Betrieben in Ruhe umzuschauen, so Weiß, der gemeinsam mit Sohn Daniel noch in ein Geraer Unternehmen fuhr.
Dominik und Steve machten sich derweil auf nach Zeulenroda zur Bauerfeind AG. Genau wie die nahm auch die Firma „Raster Zeulenroda“ Werkzeugmaschinen GmbH in der Triebeser Straße am „Tag der Berufe“ teil. „Bei uns hatten sich zwei Schüler angemeldet, letztlich ist nur ein Siebtklässler aus Bad Lobenstein dagewesen“, sagte Heidi Stöckel, Personalreferentin der Firma. Die Ursachen für die geringe Nachfrage sieht sie zum einen in der demografischen Entwicklung und zum anderem am Interesse an Metallberufen. Die seien „derzeit nicht die angesagtesten“, so ihre Erfahrung. Trotzdem wolle sich die Firma auch im kommenden Jahr wieder an dem Aktionstag beteiligen.
Mehr Interessierte gab es dagegen bei der „Seiferth & Korneli GbR“ in Zeulenroda. Hier nutzten vier Schüler die Chance, sich durch die Werkstatt führen und über den Ausbildungsberuf des Industriemechanikers informieren zu lassen, sagte Heike Seifert. Ein Schüler habe sogar sein Zeugnis mitgebracht. Er wollte wissen, ob denn seine Noten gut genug für die Ausbildung sind. „Das waren sie und es erstaunt mich immer wieder, dass meist die guten Schüler große Bedenken haben, dass ihre Noten nicht ausreichen könnten“, sagte sie. In ihrer Firma seien aber nicht nur Wissen, sondern auch ein gutes Auftreten und das äußere Erscheingungsbild wichtig. „Bei nur neun Mitarbeitern inklusive Chefs und Lehrlingen kommt es auf jeden an.“