[Ute Flamich / 17.07.12 / OTZ]
Sarah Elson aus England absolvierte 2006/2007 ein Auslandsjahr an der Bio-Landschule in Langenwetzendorf. Seitdem kommt sie fast jedes Jahr nach Thüringen zurück.
Eine Engländerin hat sich in Thüringen verliebt. In den Jahren 2006/2007 ist Sarah Elson damals als 21-Jährige der Landschaft, der Kultur, den Bürgern und der Sprache verfallen.
In dieser Zeit verbrachte die Studentin der Universität Nottingham ein Auslandsjahr als Comenius-Assistentin an der Bio-Landschule in Langenwetzendorf. Ihre Erfahrungen seien so toll gewesen, dass sie seitdem fast jedes Jahr nach Deutschland zurückkehre.
Zum ersten Mal mit dem eigenen Auto der Rechtsverkehr sei glücklicherweise kein Problem gewesen kam die heute 26-Jährige mit ihrem Freund Rob Gipson (25) Ende vergangener Woche nach Weißendorf gefahren. Dort fand das Paar bei Monika Groll-Mohr, Schulleiterin der Bio-Landschule, für drei Nächte Unterkunft. Privat halte sie so ein Besuch jung, denn man müsse sich immer auf etwas Neues einstellen, sagte Monika Groll-Mohr. Privat und beruflich sei ein derartiger Austausch eine enorme Bereicherung für sie, ihre Familie und natürlich auch die Schüler und Lehrer der Bio-Landschule.
Für Sarah Elson ist Thüringen zu einem zweiten Zuhause geworden. Sie und auch Freund Rob können sich gut vorstellen, sich in ein paar Jahren im Landkreis Greiz niederzulassen. Geheiratet wird dann im Bio-Seehotel, sagte Sarah auf Deutsch, so dass es Rob nicht verstand, und lachte. “Da ist es so schön!”
Bis es soweit allerdings ist, wollen beide ein bisschen mehr Geld und etwas mehr Erfahrungen sammeln. Erst dann stehe dem Projekt “Umzug nach Deutschland” nichts mehr im Wege. “Naja, und Rob muss natürlich noch die deutsche Sprache lernen”, sagte Sarah und schenkte ihrem Freund ein verschmitztes Lächeln.
Von Dover, hier blieb das Paar eine Nacht, über Frankreich, Belgien und Holland fuhren die Engländer nach Deutschland. In Köln machten sie einen Zwischenstopp, genauso wie in Jena. “Dort waren wir Inline-Skaten und haben Jungen und Mädchen in einem Kindergarten auf Englisch vorgelesen”, erzählte die junge Frau. Auch in Chemnitz schauten sie vorbei, schließlich ist dort Julia zuhause, die Tochter von Monika Groll-Mohr. “Und Julia ist wie eine Schwester für mich”, sagte Sarah Elson.
Auch in und um Zeulenroda-Triebes gab es für das Paar viel zu sehen. Unter anderem nutzten sie die Gelegenheit trotz des schlechten Wetters mit Segways an der Talsperre entlangzufahren. Nicht fehlen durfte ein Besuch an der Bio-Landschule. Dort bereiten sich Schüler und Lehrer gerade auf die energetische Sanierung vor. Mit Start der Thüringer Sommerferien sollen mit den Bauarbeiten begonnen werden.
Am vergangenen Sonntag trat das Paar die Heimreise an. Wie die Schule nach der Sanierung aussieht, das wollen sich Sarah Elson und Rob Gipson dann ganz gewiss anschauen.
Bio-Landschule
Wir verstehen uns als eine staatliche Schule im ländlichen Raum,
die Kinder und Jugendliche während ihrer Schulzeit ausbildet
und begleitet.Durch ganzheitliche Lebenseinsichten lernen wir bewusst mit den globalen Veränderungen umzugehen, um die Lebensgrundlagen und Entwicklungschancen für jetzige und künftige Generationen zu sichern bzw. wieder herzustellen.