[Katja Grieser/22.09.15/OTZ Greiz]
Nicht selten haben Jugendliche keine Ahnung, in welchem Beruf sie einmal arbeiten wollen. Manche Schüler lassen sich von ihren Eltern beraten, andere gehen lieber zu Lehrern. Damit Letztgenannte bestens über die Ausbildungsmöglichkeiten vor Ort informiert sind, wurde vom Landratsamt die Aktion „Lehrer treffen Wirtschaft“ ins Leben gerufen. Am Montag fand die zweite Veranstaltung statt, Pädagogen aus dem gesamten Landkreis sahen sich im Kreiskrankenhaus Greiz sowie im Bio-Seehotel um. „Wunsch der Lehrer war, dass ihnen Berufe speziell für Mädchen gezeigt werden“, sagt Ursula Zaumsegel vom Sachgebiet Wirtschaft im Landratsamt.
Auch wenn es in der Mehrzahl junge Frauen in die Gesundheits- und Krankenpflege zieht, ist es ein Job, der psychische und vor allem physische Kraft erfordert. Sebastian Hübner weiß das. Er ist Auszubildender im dritten Lehrjahr bei der Kreiskrankenhaus Greiz GmbH. „Männer sind in diesem Beruf in der Minderheit“, sagt der junge Mann, der gelernter Kfz-Mechatroniker ist und nach acht Jahren bei der Bundeswehr Probleme hatte, in der freien Wirtschaft wieder Fuß zu fassen, wie er den interessierten Lehrern erzählt. Nach einem Praktikum entschied er sich zur Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger.
Bei seiner ersten Lehre dachte der Geraer schon, sie sei hart. Doch sie sei nichts im Vergleich zur Ausbildung im Krankenhaus, sagt er. „Man muss am Ball bleiben“, so Hübner, dem die Arbeit Spaß macht. Dass er als Azubi 800 Euro im ersten, 900 im zweiten und 1000 Euro im dritten Lehrjahr verdient, sei ein weiterer positiver Effekt. Schwierig sei für einige junge Leute, dass sie in dem Beruf mit Not und Leid und mitunter mit dem Tod konfrontiert werden.
Pflegedienstleiterin Christiane Jähnert stellte den Gästen aber nicht nur die Ausbildung Gesundheits- und Krankenpfleger vor, sondern auch die zum -Helfer. Geeignet seien hierfür Schüler, die einen nicht so guten Abschluss vorweisen können, denen die einjährige Ausbildung aber oft so gut bekomme, dass sie danach eine weitere Lehre im medizinischen Bereich absolvierten.
Informiert wurde zudem über den dualen Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege/Pflegemanagement oder den Studiengang Management im Gesundheitswesen. Natürlich sprach Jähnert auch über das Medizinstudium und die Ärzte in Weiterbildung, die an der Greizer Klinik arbeiten.
Wichtig ist für die Pflegedienstleiterin vor allem, dass die jungen Leute wissen, worauf sie sich in einem medizinischen Beruf einlassen. Die Antwort „Weil ich helfen will“ ist ihr als Begründung, weshalb man sich für eine solche Ausbildung entschieden hat, nicht genug. Und sie rät jedem zu Praktika, um Einblick in die Arbeit zu bekommen.
Steffi Rader hat der Vormittag im Kreiskrankenhaus etwas gebracht: „Uns wurden die verschiedenen Berufe vorgestellt, das können wir an die Schüler weitergeben“, sagt die Lehrerin an der Regelschule Ronneburg. Aus Erfahrung weiß sie, dass für viele Mädchen Berufe wie Erzieher oder im medizinischen Bereich erstrebenswert sind.
Anmerkung: Natürlich war auch ein Vertreter unserer Schule bei dieser Veranstaltung dabei. Wir bedanken uns für die Organisation dieses Angebotes und die Möglichkeit der Teilnahme.
[ArHa/MoG]